Den Heimnimbus ungefährdet verteidigt
Bei sommerlichen Sonntagstemperaturen setzt sich der ATSV Habenhausen in heimischer Halle deutlich gegen den TV Oyten durch, bleibt zuhause ungeschlagen und blickt mit Spannung auf den nächsten Spieltag in der Oberliga Nordsee.
Fast sechs Wochen ist es her gewesen: Das letzte Heimspiel des ATSV Habenhausen in der Hinni-Schwenker-Halle. Nach langen Wochen des Wartens war es am vergangenen Sonntag wieder so weit. Mit dem TV Oyten gab der aktuelle Siebte des Klassements seine Visitenkarte am Habenhauser Bunnsackerweg ab. So lief das Spiel am Weserdeich, in dem sich die Gastgeber nach 60. Minuten klar mit 31:20 durchsetzen konnten.
„Für uns ging es in erster Linie darum, die Niederlage gegen Oldenburg aus den Köpfen zu bekommen und uns Selbstvertrauen für den schwierigen Saisonendspurt zu holen.“, zeigte sich ATSV-Trainer Matthias Ruckh vor dem Anpfiff der Partie am 22. Spieltag zuversichtlich. Gegen die Gäste aus Oyten hatte seine Mannschaft in der letzten Saison für reichlich Furore gesorgt und das Heimspiel gegen die Kreisverdener mit 52:22 gewonnen. „Dass dieses Ergebnis etwas Einmaliges darstellte, war allen Beteiligten natürlich klar.“, nahm er im Vorfeld der Partie etwas Druck von seinen Schützlingen. Der Auftakt in die Begegnung dürfte den Mann mit dem markanten Bart dennoch etwas ratlos zurückgelassen haben. Der TV Oyten erwischte den besseren Start, konnte das Spiel zunächst offen gestalten und beim 5:6 aus Blau-Weißer Sicht gar in Führung gehen. Die Beruhigung setzte schnell ein, der Rückstand sollte der letzte seiner Art für die Habenhauser Gastgeber gewesen sein.
Mit einem 5:0-Lauf wandelte der ATSV den Rückstand in eine Vier-Tore-Führung (10:6) um und konnte dabei einmal mehr auf die Treffsicherheit Louis Beyers vertrauen. Ein Doppelschlag des besten Habenhauser Torschützens (132 Saisontore) und ein Tor von Lukas Feller veranlassten Oytens Trainergespann Marc Winter/Lars Müller-Dormann zum ersten Griff zur Timeoutkarte (8:6, 12. Minute). Für Matthias Ruckh waren die Gründe für den Stotterstart seines Teams schnell gefunden: „Wir nehmen uns in der Anfangsphase einige überhastete Abschlüsse. Dazu war unsere Torhüterleistung in den ersten Minuten noch nicht auf dem gewohnten Niveau.“. Den Grundstein für den späteren Erfolg legte der ATSV in den letzten Minuten der ersten Halbzeit. Von 13:10 zog der Spitzenreiter vorentscheidend auf den Halbzeitstand von 17:10 davon.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer, die trotz des sommerlichen Wetters den Weg in die Hinni-Schwenker-Halle gefunden haben, unveränderte Bedingungen. Zwischen den Pfosten konnte sich Schlussmann René Steffens mehrfach auszeichnen und seiner Mannschaft damit Rückenwind verschaffen. Der an diesem Nachmittag achtfach erfolgreiche Linkshänder Louis Beyer erzielte in der 39. Minute die erste Zehn-Tore-Führung für den ATSV. Ereignisarm ging die Partie ihrem Ende entgegen. Oyten kam immer seltener zu gefährlichen Abschlüssen, während die Gastgeber in der Offensive für den Geschmack ihres Trainers etwas zu fahrlässig agierten. „Ich hätte mich gefreut, wenn wir im Angriff über die gesamte Spieldauer das Tempo hochgehalten hätten. Dann wäre auch ein höherer Sieg im Bereich des Möglichen gewesen.“, erklärt Matthias Ruckh, schob jedoch ergänzend hinterher: „Dennoch bin ich mit einem Elf-Tore-Sieg natürlich in erster Linie einverstanden. Die Jungs haben eine Reaktion auf die Niederlage in Oldenburg gezeigt und sind in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Das ist das Wichtigste.“.
Mit Spannung blickt der Tabellenführer auf das kommende Wochenende. Bereits am Freitagabend gastiert der Zweitplatzierte TV Cloppenburg beim formstarken Tabellendritten TvdH Oldenburg, ehe am Samstagabend der TuS Rotenburg und der ATSV die Messer kreuzen. Gewinnt der ATSV, bei einer Cloppenburger Niederlage, in Rotenburg, könnte das eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft sein. Matthias Ruckh hingegen will sich auf solche Rechenspielchen nicht einlassen. „Wir sind gut damit bedient auf uns zu gucken, das hat uns die gesamte Saison über ausgezeichnet. Wenn wir unsere Spiele gewinnen, dann werden wir auch nach dem letzten Spieltag auf dem ersten Tabellenplatz stehen.“, erklärt der Übungsleiter. Das Spiel in Rotenburg, dort herrscht traditionell Haftmittelverbot, sei eines der kompliziertesten der Saison, lässt Ruckh verlauten und fügt als Beweis dazu die Niederlagen von Cloppenburg, Oldenburg und Varel an der Wümme an.