ATSV gewinnt Meisterschaft in der Oberliga Nordsee und steigt in die 3. Liga auf
Im Heimspiel gegen den Tabellenneunten TuS Haren setzt sich der ATSV Habenhausen nach zähem Spiel verdient durch und hat dadurch Gewissheit über die Ligazugehörigkeit in der neuen Saison.
Alles war angerichtet in der restlos ausverkauften und bis auf den letzten Platz gefüllten Hinni-Schwenker-Halle. Die Voraussetzungen für das Aufeinandertreffen mit dem TuS Haren dabei klar: Mit einem Sieg würde sich der ATSV Habenhausen den Meistertitel in der Oberliga Nordsee sichern und in die 3. Liga aufsteigen. Die Gastgeber legten einen furiosen Start hin. Habenhausens bester Torschütze Louis Beyer erzielte nach nicht einmal zehn Minuten das 6:2 für seine Mannschaft. Ein Doppelschlag des an diesem Abend besten Werfers Luc Schluroff (11 Tore) sowie ein Tor ins verwaiste Gästegehäuse von Keeper Antonio Berdar sorgten dafür, dass sich viele der Zuschauer gedanklich auf ein stressfreies Spiel einstellten (9:3, 13. Minute). Wer darauf wettete, der wurde enttäuscht. Haren setzte fortan auf altbewährte Mittel. Im Angriff sorgte die Einwechslung von TuS-Legende und Kreisläufer-Recke Martin Giesen für den nötigen Schwung. „Es ist nahezu unmöglich ihn zu verteidigen, wenn er erstmal den Ball hat.“, erklärte ATSV-Abwehrchef Björn Wähmann nach Schlusspfiff.
Die Gäste von der Ems konnten Tor um Tor aufholen. Ein ganz entscheidender Faktor stand dabei zwischen den Pfosten. Harens Torhüter Joao Victor Perez Filiciano zeigte über die gesamten 60. Minuten eine herausragende Leistung. Da gab es auch für Habenhausens Trainer Matthias Ruckh keine zwei Meinungen. „Joao Perez hat deutlich gezeigt, warum der TV Cloppenburg glücklich sein kann, sich seine Dienste für die kommende Saison gesichert zu haben.“, erklärt er und fügt an: „Wir haben im Vorfeld intensiv darüber gesprochen, wie wichtig eine gute Quote im Torabschluss ist. Das ist den Jungs jedoch nicht gelungen.“. Mit drei Toren in Folge verkürzte Haren auf 12:11 (25. Minute). ATSV-Keeper René Steffens parierte wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den letzten Harener Wurf, sodass die Gastgeber eine Zwei-Tore-Führung mit in die Kabine nahmen. „Der Start war furios.“, blickt Ruckh zurück, „doch dann haben wir angefangen nachzudenken und den Faden verloren.“.
Nach dem Wiederanpfiff ein ähnliches Bild. Mit seinem dritten Treffer erzielte der bereits angesprochene Martin Giesen mit dem 16:16 den erstmaligen Ausgleich seit dem 0:0 (42. Minute). Zwar bot der Rückwechsel des siebten Feldspielers für den ATSV immer wieder die Chance auf schnelle Tore, die ins besondere Kapitän Wähmann gleich zweimal zu nutzen wusste, doch abschütteln ließen sich die Gäste nicht. „Wir haben es unnötig spannend gemacht. Wären wir in der Schlussphase nicht immer und immer wieder mit besten Chancen an Perez gescheitert, hätten wir den Sack früher zugemacht.“, erklärt Ruckh. Doch seine Mannschaft bot den Zuschauern in der Hinni-Schwenker-Halle ein Finale furioso. Knappe drei Minuten vor dem Ende ergab sich für die Gäste die Chance auf den abermaligen Anschlusstreffer. Die Chance verpuffte und in der Hinni-Schwenker-Halle hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Mo Sibahi machte mit seinem Treffer zum 25:22 knappe zwei Minuten vor dem Ende den Deckel drauf. Louis Beyers Kempator zum Endstand von 26:22 versetzte die Halle schließlich in Ekstase.
Was folgte war ein kollektiver Blau-Weißer Jubelsturm. „Der Stimmung tat es sicherlich gut, dass das Spiel so eng war. Ein nicht ganz so intensives Spiel wäre für die Nerven allerdings besser gewesen.“, erklärte ein überglücklicher Manager Thomas Hasselmann nach Schlusspfiff lachend. Unverzüglich schob er hinterher: „Nach dem Wie fragt in ein paar Wochen niemand mehr. Fakt ist, wir haben es geschafft und sind drei Spieltage vor dem Saisonende Meister in der Oberliga. Ich bin extrem stolz auf die Jungs für diese großartige Leistung.“. Nach dem Ende der Partie wurde es emotional. Nachdem HVNB-Vizepräsident Jens Schoff seine Glückwünsche ausgerichtet und ATSV-Abteilungsleiter Oliver Behn gemeinsam mit Hallensprecher Malte Rodiek den Pokal überreichte, konnten gegen 21:15 Uhr endlich die Sektkorken knallen.
Für Thomas Hasselmann und sein Team aus dem Management bietet der feststehende Aufstieg nun Gewissheit und gibt Planungssicherheit. „Wir werden mit fast unveränderter Basis an Spielern in die 3. Liga gehen. Unsere bereits bekanntgegebenen Neuzugänge werden den Kader weiter verstärken.“, gibt er einen Einblick in die Kaderplanung für die neue Saison und ergänzt: „Dennoch halten wir weiterhin Ausschau nach 1-2 Spielern, die uns qualitativ verstärken würden und befinden uns aktuell in vielversprechenden Gesprächen.“. Auf den ATSV wartet am kommenden Spieltag ein spielfreies Wochenende, ehe die letzten Saisonspiele gegen die HSG Heidmark und den HC Bremen anstehen. „Wir wollen uns vernünftig aus der Saison verabschieden.“, glaubt Matthias Ruckh nicht daran, dass seine Spieler in Anbetracht der feststehenden Meisterschaft die Zügel schleifen lassen werden.