Gegen Melsungen erwartet den ATSV eine Wundertüte
Im Heimspiel gegen die MT Melsungen II geht es für den ATSV Habenhausen um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Gegen den direkten Konkurrenten will man eine offene Rechnung begleichen. Die Vorbereitung ist allerdings erschwert.
Zweitmannschaften, so erzählt es ATSV-Trainer Matthias Ruckh im Vorfeld, seien seit jeher eine Art Wundertüte. „Welche Spieler beim Gegner wirklich mit von der Partie sind, erfährt man häufig erst direkt in der Halle.“. Genau diese Art von Gegner erwarte den ATSV am Samstagabend in der Hinni-Schwenker-Halle. „Wir haben uns auf alle Eventualitäten vorbereitet.“, sagt Ruckh. Ob wichtige Schlüsselspieler der MT mitwirken oder bei der, parallel spielenden, ersten Melsunger Mannschaft, aktueller Tabellenführer der DAIKIN Handball-Bundesliga, zum Einsatz kommen, werde man erst am Spieltag erfahren.
Dafür in Betracht kommen tut in erster Linie Tom Wolf. Der wurfgewaltige Juniorennationalspieler steht sporadisch im Kader der Bundesligamannschaft. „Er ist einer ihrer wichtigsten Spieler.“, unterstreicht Matthias Ruckh die Bedeutung des Rückraumspielers für die MT II. Er ergänzt: „Ihn müssen wir immer wieder frühzeitig unter Druck setzen und dürfen seine Würfe aus der zweiten Reihe nicht zulassen.“. Zwei weitere Spieler, die, auch aufgrund ihres Alters, vom Pendelmodell zwischen erster und zweiter Mannschaft profitieren, sind Florian Drosten und Bruno Eickhoff. Doch Linksaußen Drosten hat den Verein vor einigen Wochen in Richtung ASV Hamm-Westfalen verlassen und Kreisläufer Eickhoff laboriert noch an den Folgen einer Sprunggelenksverletzung.
Den Gegner allein auf seine aktuellen und ehemaligen Schlüsselspieler zu reduzieren, sei für Ruckh jedoch fahrlässig. „Melsungen hat einen ausgewogenen Kader mit vielen gut ausgebildeten Spielern.“, sagt er. Dazu kommt, dass sich der kommende Gegner in einer Negativspirale befinde und sicherlich mit Schaum vorm Mund auflaufen werde. Nach dem 33:28-Hinspielsieg gegen den ATSV folgte lediglich eine Ausbeute von 4:24 Punkten. Der letzte Sieg datiert auf den 12. Januar 2025. Ein hauchdünner 23:22 Derbysieg gegen Eintracht Baunatal, den besagter Tom Wolf erst nach Abschluss der offiziellen Spielzeit mit einem direkt verwandelten Freiwurf unter Dach und Fach brachte. „Die offene Rechnung aus dem Hinspiel wollen wir unbedingt begleichen.“, erzählt Ruckh, der seine Mannschaft während der laufenden Trainingswoche intensiv auf die MT vorbereitet hat.
Ein bekanntes Gesicht saß bis zuletzt auf der Melsunger Trainerbank. Finn Lemke, gebürtiger Schwaneweder und Europameister von 2016, hatte während der laufenden Saison von Arjan Haenen übernommen, konzentriert sich seit der Vorwoche aber wieder auf seine Aufgaben als Co-Trainer der ersten Melsunger Mannschaft. Bei allem Respekt vor der MT müsse der ATSV zuerst auf sich gucken. „In der Defensive müssen wir, im Vergleich zur Vorwoche, wieder zu unserer gewohnten Stabilität zurückfinden. Dann erwarte ich ein enges und ausgeglichenes Spiel zweier Mannschaften, die sich nichts schenken werden.“, sagt Matthias Ruckh.
Aus personeller Hinsicht gibt es keine Veränderungen. Es werden dieselben Spieler zum Einsatz kommen, die auch bei der knappen Auswärtsniederlage in Bielefeld auf dem Spielberichtsbogen standen. Für den verletzten Philipp Holst kommt ein Einsatz noch zu früh, Antonio Berdar und Tim Brauner, der sich nach der Saison dem Regionalligisten TV Cloppenburg anschließen wird, fehlen aufgrund privater Verhinderungen. Anpfiff der Partie des 21. Spieltags ist um 19:30 Uhr in der Habenhauser Hinni-Schwenker-Halle. Geleitet wird die Begegnung von den beiden Unparteiischen Yannik Mühlenberg und Jannik Weist aus Weist aus Gladbeck. Für das Schiedsrichterduo ist es, nach den Heimspielen gegen Emsdetten und Söhre, der dritte Saisoneinsatz mit ATSV-Beteiligung.