Die offene Rechnung mit Aurich ist beglichen
Intensives Nordderby kurz vor Ostern: Im Rückspiel schlägt der ATSV Habenhausen den OHV Aurich nach intensivem Spiel mit 35:34, nimmt damit Revanche für die knappe Hinspielniederlage wenige Wochen zuvor und legt sich zwei dicke Eier ins Osternest.
Groß war sie, die Freude der Habenhauser Spieler und Verantwortlichen nach dem denkbar knappen 35:34 (18:21)-Auswärtssieg des ATSV Habenhausen beim Tabellensechsten OHV Aurich. Freudestrahlend und hüpfend im Kreis skandierten sie vor knapp 1.400 Zuschauern in der Auricher Sparkassen-Arena immer wieder den Schlachtruf „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Auch wenn sowohl Aurichs Trainer Sven Suton als auch ATSV-Coach Matthias Ruckh nach Spielende von einem durchaus verdienten Habenhauser Punktgewinn sprachen, sah es nach diesem in der ersten Halbzeit lange nicht aus. Die Gastgeber kamen, angefeuert vom euphorischen Publikum, besser aus den Startlöchern.
Matthias Ruckh hatte in Spielminute 17 genug gesehen. Er nahm die erste ATSV-Auszeit und bat seine Spieler zum Gespräch. Über 0:2, 5:8 und 7:10 hatte seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt mit drei Toren in Rückstand gelegen. „Uns hat in der Defensive der Zugriff und die Kompaktheit gefehlt. Dabei ist genau das eine unserer größten Stärken. Dadurch kam der OHV immer wieder zu einfachen Toren durch Durchbrüche und Schlagwürfe aus der zweiten Reihe.“, sein Fazit zu diesem frühen Zeitpunkt der Partie. Trotz personellen Umstellungen im Angriff wurde es bis zur Halbzeit nicht besser. Der Rückstand wuchs und nach undurchsichtigen Schlusssekunden nahm der ATSV einen drei-Tore-Rückstand mit in die Kabine (18:21). „Das war sicherlich eine der schwächeren ersten Halbzeiten in dieser Saison.“, erklärt Ruckh und ergänzt: „Ich habe den Jungs in der Halbzeitansprache gesagt, dass sie die Besonderheit der ungewohnten Spielzeit vergessen und endlich ihre Stärken aufs Spielfeld bringen sollen.“.
Der ATSV kam wie ausgewechselt aus der Halbzeit. Beim 21:21, keine drei Minuten nach Wiederanpfiff, war der erstmalige Ausgleich hergestellt. Mo Sibahi, der mit sechs Treffern eine starke Vorstellung zeigte, warf den ATSV beim 24:23 gar erstmalig in Führung (36. Min.). „Die Jungs haben genau das gemacht, was ich von ihnen erwartet habe.“, sagt Ruckh im Anschluss der Partie: „Konzentriert verteidigt und vorne effizient abgeschlossen.“. Als die ATSV-Führung in der 44. Minute drei Tore betrug, sah sich Aurichs Trainer bereits zu seiner dritten Auszeit gezwungen. Einige Augenblicke und mehrere diskutable Schiedsrichterentscheidungen später und Aurich hatte schnell ausgeglichen (30:30, 50. Min.). „Wir haben zwei unberechtigte Zeitstrafen bekommen. Das hat uns natürlich etwas aus dem Rhythmus gebracht.“, zeigt sich Ruckh unzufrieden mit den Entscheidungen der beiden Unparteiischen.
Der ATSV zeigte sich unbeeindruckt und ging vier Minuten vor Ende erneut mit drei Toren in Front. Dennoch hatten die Gastgeber im letzten Angriff die Chance auf den Ausgleich. Fallen sollte er nicht, auch weil der ATSV jene Kompaktheit in der Defensive an den Tag legte, der das Spiel überhaupt wieder spannend gemacht hat. „Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Mannschaft. Wie sie sich nach dieser ersten Halbzeit zurückgekämpft haben, war wirklich stark. Jetzt legen wir die Füße über die Ostertage hoch und gehen dann mit voller Power in die letzten beiden Spiele, bei denen wir unserem Kapitän Björn Wähmann in seinem letzten Heim- und Auswärtsspiel in Summe vier Punkte schenken wollen.“, erklärt Ruckh zum Abschluss.