Gegen Aurich fehlt dem ATSV der letzte Punch

Trotz zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Rückstand hat der ATSV Habenhausen beim Heimspiel gegen den OHV Aurich die Chance auf einen Heimsieg, muss sich aber vorwerfen lassen, den letzten Schritt nicht gemacht zu haben.

Es hätte ein vorentscheidender Schritt zum Klassenerhalt werden können, doch am Ende herrschten Tristesse und Ernüchterung in der Hinni-Schwenker-Halle. Gerade hatte der ATSV sein Heimspiel in der 3. Liga Nord-West gegen den Tabellensiebten OHV Aurich mit 25:28 (12:15) verloren. Vor gut gefüllten Rängen hatte es der Aufsteiger aus Bremen verpasst, das Spiel des 24. Spieltags in der Schlussphase endgültig auf seine Seite zu ziehen. Doch von Anfang an.

Mit vollem Kader, aber ohne den fehlenden Toptorschützen Louis Beyer, war der ATSV erwartungsvoll ins Duell mit den Ostfriesen aus Aurich gegangen. Nach zwei Heimsiegen in Folge sollte der Heimsieg-Hattrick gefeiert werden. Bis zur 20. Spielminute sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes Drittligaspiel, bei dem sich bereits zu dieser frühem Zeitpunkt abzeichnete, dass es ein Spiel der Abwehrreihen werden könnte. Mit drei Toren in Folge gingen die Gäste durch einen zwischenzeitlichen Schlussspurt erstmalig höher in Führung (8:11, 23. Min.). Bis zum Halbzeitpfiff gelang es dem ATSV nicht, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Das Team um den scheidenden Kapitän Björn Wähmann nahm eine 12:15-Hypothek mit in die Pausenbesprechung. „Hinten stehen wir gut, der Knackpunkt war das Angriffsspiel.“, sagt Habenhausens Trainer Matthias Ruckh. Er ergänzt: „Wir hatten, insbesondere von den Außenpositionen, eine geringe Wurfeffizienz. Zusätzlich haben uns durch das Fehlen von Louis Beyer die Flexibilität und die Variabilität im Rückraum gefehlt.“.

Zu Wiederbeginn von Durchgang Nummer zwei brachten Fynn Schluroff (2) und Paul Bonnet (1) ihre Farben schnell wieder in Schlagdistanz (15:16, 25. Min.). Eine Hiobsbotschaft für das junge Bremer Team jedoch nur wenige Augenblicke später. Kreisläufer und Abwehrspezialist Niklas Mühlenbruch erhielt bereits in der 36. Spielminute seine dritte Zeitstrafe, die ihn folgerichtig zum Zuschauen verdammte. Bereits seine fünfte Disqualifikation in der laufenden Saison. Ohne Mühlenbruch schien dem ATSV in den Folgeminuten in der Defensive die Ordnung zu fehlen. Der mit zahlreichen erfahrenen Spielern ausgestattete OHV nutzte diese Phase und ging erstmalig mit fünf Toren in Führung (15:20, 41. Min.). Matthias Ruckh reagierte und brachte für die Offensive mit Philipp Holst und Mo Sibahi zwei Spieler, deren Stärken im Eins-gegen-Eins-Verhalten liegen. Dieser Schachzug sollte aufgehen. Keine vier Minuten später und beim 21:21 von Felix Meier, Leihgabe der 2. Herren, war das Spiel wieder ausgeglichen.

Der Ablauf der Schlussphase ist überraschenderweise schnell erzählt. „Wir hatten bestimmt acht Angriffe in Folge die Chance, in Führung zu gehen. Diese Möglichkeiten haben wir aufgrund von technischen Fehlern, Undiszipliniertheiten und Fehlwürfen leider fahrlässig liegen gelassen. Diesen Vorwurf der Unentschlossenheit und fehlenden Abgeklärtheit müssen sich die Jungs gefallen lassen.“, fasst Trainer Ruckh die heiße Phase zusammen. Aurich machte es besser und durfte am Ende ausgiebig über einen 28:25-Auswärtssieg jubeln.

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