Letztes Heimspiel nimmt tragischen Verlauf
Ein gelungenes Abschlussfest wurde es am Ende zwar dennoch, doch den Verlauf des letzten Habenhauser Heimspiels in der Saison 2024/25 hatte man sich anders vorgestellt. Was bleibt ist es ein Gefühlschaos zwischen Dankbarkeit, Traurigkeit und Unfassbarkeit.
Das letzte Heimspiel in der 3. Liga Nord-West sollte für den ATSV Habenhausen ein besonders emotionales werden. Fünf Spieler die den Verein verlassen, darunter Kapitän Björn Wähmann, der auf 17 Jahre Mannschaftszugehörigkeit zurückblicken kann. Dazu die große Saisonabschlussfeier mit Fans und Unterstützern, die ganz unter dem Zeichen des Klassenerhaltes stand. Obendrein sollte mit dem HLZ Ahlener SG ein Gegner auf Distanz gehalten werden, um den achten Tabellenplatz dingfest zu machen.
Schon zu Beginn wurde es emotional in der ausverkauften Hinni-Schwenker-Halle. Die Spieler des ATSV wärmten sich in eigens angefertigten „Danke, Björn!“-Shirts auf und als besagter Björn wenig später unter Standing Ovations und Sprechchören in die vollbesetzte Halle einlief, spätestens da war jedem die Besonderheit des letzten Heimspieles bewusst. Ein passender Rahmen, für ein besonderes letztes Spiel. Und es sollte gut losgehen für die Habenhauser Gastgeber. Nach Lukas Fellers 1:0 erzielte Kapitän Wähmann unter großem Jubel mit zwei Treffern in Folge die erste Zwei-Tore-Führung für seine Mannschaft (3:1, 6. Min.). Doch nach dem großen Jubel folgte der große Schock. Bei seiner nächsten Offensivaktion landete Wähmann unglücklich und ohne große Gegnereinwirkung auf dem linken Bein, was in Folge der Instabilität nachgab. Eine schwere und weitreichende Knieverletzung ist das traurige Resultat. Für Wähmann die schwerste Verletzung in seiner Handballkarriere und das ausgerechnet in seinem letzten ATSV-Heimspiel nach 17 Jahren. Eine unfassbar tragische Geschichte.
Trotz Schockmoment behielt der ATSV im Spiel die Oberhand und lag die gesamte erste Halbzeit über in Führung. Eine doppelte Unterzahl brachte Ahlen zwar wieder ran (14:13, 29. Min.), ehe der erneut treffsichere Nick Horstmann den 15:13-Halbzeitstand erzielte. „Man hat deutlich gemerkt, dass nach der Verletzung von Björn ein Schock durch Mannschaft und die gesamte Halle ging.“, sagte ein nachdenklicher Matthias Ruckh mit etwas Abstand zur Partie. Im zweiten Durchgang kam der ATSV wiederholt gut aus der Halbzeitpause. Beim 21:16 von Niklas Mühlenbruch (37. Min.) betrug die Führung fünf Tore. Der höchste ATSV-Vorsprung im Spiel. Auch knappe sechs Minuten später, Mühlenbruch traf erneut, war der ATSV-Dampfer nach wie vor im ruhigen Fahrwasser (23:19). In der Crunchtime häuften sich dann aber die Fehler im Habenhauser Angriff, sodass die Ahlener Gäste verkürzten und unter anderem mit Tempogegenstößen zum Ausgleich trafen. In den letzten Minuten legte die ASG vor, Habenhausen kämpfte verzweifelt, war aber nicht erfolgreich. Das letzte Heimspiel ging mit 32:30 verloren und auch im direkten Vergleich zieht der ATSV, trotz des 31:30-Hinspielsiegs, den kürzeren.
„Klar hätten wir unseren Fans zum Saisonabschluss lieber einen Heimsieg geschenkt.“, sagt Ruckh. Doch eine wirklich hohe Bedeutung wollte er der unglücklichen Niederlage schließlich auch nicht mehr beimessen. Der Klassenerhalt stand schließlich seit einiger Zeit fest. Nach Spielende wurde es nochmal emotional, als mit Jan Ole Harting, Mustafa Wendland, Tim Brauner, Mo Sibahi und Björn Wähmann gleich fünf Spieler feierlich verabschiedet wurden.