ATSV erfüllt Pflichtaufgabe
Trotz gesichertem Klassenerhalt sammelt der ATSV Habenhausen in der 3. Liga Nord-West weiter Punkte. Beim Tabellenschlusslicht VfL Gummersbach II setzten sich die Bremer Handballer letzten Endes souverän durch.
„Solche Spiele musst du einfach gewinnen. Die Art und Weise ist dabei zweitrangig.“, so Matthias Ruckh, Trainer des ATSV Habenhausen, vor dem Anpfiff der Partie seiner Mannschaft beim VfL Gummersbach II. Damit zielt er darauf ab, dass sich keine Mannschaft die Blöße geben und den Tabellenletzten zur Stolperfalle werden lassen will. Zur Stolperfalle wurde das Auswärtsspiel nicht, Habenhausens Handballer schlugen die Zweitvertretung des Bundesligisten verdient mit 28:24 (12:14). Für Ruckh war es „das erwartet schwere Spiel“, bei dem neben der sportlichen Herangehensweise insbesondere die Mentale mitentscheidend war.
Nach langer Anreise per Bus sah sich der ATSV in Gummersbach den Gegensätzen der 3. Liga gegenüber. Während mancherorts in großen Arenen vor teilweise über 1.000 Zuschauern und großem Rahmenprogramm gespielt wird, wartete im Oberbergischen ein abgetrenntes Drittel der großen SCHWALBE-Arena als Spielfläche. Vor nicht einmal 70 Zuschauern starteten die bereits abgestiegenen Gastgeber besser in die Partie. Die junge Mannschaft des VfL führte über 5:3, 6:4 und 9:7 in der Anfangsphase meist mit zwei Toren. Dabei ist jedoch zu bemerken, dass der ATSV bereits nach nicht einmal 14. Spielminuten satte drei Zeitstrafen aufgebrummt bekommen hat. „Das hat unseren Matchplan am Anfang natürlich etwas beeinflusst.“, gesteht Matthias Ruckh, der mit seiner Einschätzung zu den Hinausstellungen nicht auf einer Linie mit dem Schiedsrichtergespann lag.
Einem starken Leon Johannisson zwischen den Pfosten war es zu verdanken, dass der ATSV den Rückstand zunächst egalisieren und dann drehen konnte. Mo Sibahi hatte mit zwei Toren in Folge die erste Habenhauser Führung erzielt (10:9, 20. Min.). Dennoch ging es aus ATSV-Sicht mit einem 12:14-Rückstand in die Halbzeit. „Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie in der zweiten Hälfte eine andere Körpersprache an den Tag legen müssen.“, so Ruckh zur seiner Halbzeitansprache. Mit der offensiven VfL-Deckung kam der ATSV zu Beginn des zweiten Durchgangs besser zurecht. In der 36. Minute war der Pausenrückstand gedreht (15:14). Turbulent wurde es wenige Minuten später. Tim Brauner bekam nach einer unglücklichen Abwehraktion die rote Karte gezeigt. „Eine sehr harte Entscheidung.“, erklärte der Beschuldigte nach Abpfiff. „Ich schiebe ganz normal die Lücke zu und treffe dabei meinen Gegenspieler, der mit gesenkter Körperhaltung in die Abwehr läuft.“.
Trotz erneuter Unterzahl und der Hinausstellung Brauners wurde der Habenhauser Auftritt mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr dominanter. Louis Beyer, mit fünf Toren bester Habenhauser Torschütze, erzielte knappe vier Minuten vor dem Schlusspfiff das 27:22 und beendete damit letzte Zweifel am Habenhauser 28:24-Auswärtssieg. Das Fazit von Trainer Ruckh dazu kurz: „Ein verdienter Sieg. Viel mehr gibt es heute gar nicht zu sagen.“. Auf seine Mannschaft wartet nun eine kurze Trainingswoche, da bereits am Donnerstag, den 17.04, das Nachholspiel beim OHV Aurich auf dem Programm steht.