Punkteteilung nach intensiver Partie
In einer packenden Partie trennt sich der ATSV Habenhausen mit 28:28 (15:13) vom Spitzenreiter aus Bielefeld. Das Unentschieden weiß man in Habenhausen genauestens einzuordnen.
Matthias Ruckh, Trainer des Handball-Drittligisten ATSV Habenhausen, musste nach dem Schlusspfiff des Spiels seiner Mannschaft gegen die TSG A-H Bielefeld erstmal tief durchatmen. „Das waren verdammt intensive sechzig Minuten.“, resümiert der Coach und schiebt hinterher: „Das Spiel hatte alles zu bieten und kann als Werbung für den Handball bezeichnet werden.“. Gegen den bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Bielefeld erwischte der ATSV zunächst einen schlechten Start in die Partie. Nach nicht einmal vier Minuten lag der Aufsteiger mit 0:3 in Rückstand. Rechtsaußen Jonas Millahn erzielte mit seinem einzigen Treffer das erste Habenhauser Tor, das von Bielefeld postwendend gekontert wurde (1:4, 5. Minute). Der frühe Rückstand schien für die Gastgeber wie ein Weckruf zu wirken. Im Tor war Schlussmann Mustafa Wendland zur Stelle und die Abwehr um das funktionierende Innenblockduo Björn Wähmann/Niklas Mühlenbruch kam immer besser ins Spiel. Die Folge? Mit einem sehenswerten 11:2-Lauf konnte der ATSV den Rückstand in eine deutliche 12:6-Führung umwandeln.
In der Zwischenzeit hatte sich Tim Brauner vorzeitig zum Duschen verabschiedet. Gegen TSG-Spieler Alexej Demerza war Brauner in der Defensive zu spät gekommen und hatte eine berechtigte rote Karte gesehen. Auf Seiten der Gäste konnte Kapitän Dominik Waldhof wenig später froh sein, nach einer Abwehraktion gegen Louis Beyer nicht ebenfalls des Feldes verwiesen worden sein. „Was wir zwischen der 6.-18.-Minute gespielt gezeigt haben, war richtig stark. Da war viel von dem Handball zu sehen, für den wir stehen wollen.“, schildert Ruckh. Die Gäste aus Ostwestfalen, die zahlreiche höherklassig erfahrene Spieler in ihren Reihen haben, konnten den Rückstand bis zur Halbzeit auf 15:13 verkürzen.
Das Drehbuch der zweiten Halbzeit war mit Ausnahme der turbulenten Schlussminuten recht übersichtlich. Nachdem Bielefeld schnell zum 16:16 (34. Minute) ausgleichen konnte, entwickelte sich bis zum 25:25 ein ausgeglichenes Spiel mit offenen Visieren auf beiden Seiten. Die Gastgeber konnten vor den Augen von knapp 240 Zuschauern in der Hinni-Schwenker-Halle kontinuierlich vorlegen, die Ausgleichstreffer durch die TSG folgten meist umgehend. „In dieser Phase zeigt sich die Entwicklung der Jungs: Wir schaffen es immer wieder in Führung zu gehen und lassen uns die Butter nicht vom Brot nehmen. Das war kämpferisch eine richtig starke Leistung.“, gibt Matthias Ruckh zu Protokoll.
Zum Faktor wurde in den letzten Minuten Bielefelds Torhüter Dennis Doden. Der ehemalige Zweitligaprofi nahm dem ATSV Mal für Mal wichtige Chancen ab. Nach Dodens spektakulärer Parade gegen einen Wurf von Louis Beyer, sah sich Habenhausen wenige Augenblicke später mit zwei Toren in Rückstand (25:27, 56. Minute). In hektischen letzten Minuten glichen die Blau-Weißen zunächst erneut aus und verteidigten in den letzten Sekunden so kompromisslos, dass Keeper Leon Johannisson den finalen Wurfversuch fangen konnte. Für Trainer Ruckh eine verdiente Punkteteilung. „Mit etwas mehr Wurfglück und Cleverness wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Doch das soll den Punktgewinn nicht schmälern. Ich bin stolz auf das Team. Den Punkt haben sich die Jungs durch Kampf, Wille und Leidenschaft mehr als verdient.“, erklärt er.