Kantersieg im zweiten Spiel der Rückrunde
Im Auswärtsspiel bei der HSG Delmenhorst wird der ATSV Habenhausen seiner Favoritenrolle am Ende deutlich gerecht, überzeugt seinen Trainer jedoch nicht auf ganzer Linie.
Der Auswärtsauftritt des Oberliga-Tabellenführers ATSV Habenhausen beim Tabellenvorletzten HSG Delmenhorst bot den Zuschauern in der Delmenhorster Stadionhalle nur am Anfang der Partie ein ausgeglichenes Spiel. Die Gastgeber von der Delme erwischten den besseren Auftakt in die Begegnung und konnten die eigene Führung bis zum 3:2 in der fünften Spielminute halten. Für ATSV-Trainer Matthias Ruckh kam die zurückhaltende Anfangsphase seiner Mannschaft nicht überraschend: „Wir konnten die gesamte Trainingswoche nicht richtig trainieren und mit Luc Schluroff und Jan Ole Harting fehlten uns zwei wichtige Leistungsträger krankheitsbedingt. Auch große Teile des restlichen Kaders waren nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.“. Im Tor der HSG überzeugte anfänglich Keeper Felix Plate, der gegen Lukas Feller und Tim Brauner mehrfach stark parierte.
Trotz ausbaufähiger Leistung in Abwehr und Angriff gelang es dem Spitzenreiter mit zunehmender Spieldauer in Führung zu gehen und diese kontinuierlich auszubauen. Durch vier Tore in Folge betrug die Führung eine knappe Viertelstunde nach dem Anpfiff beim 10:6 erstmalig vier Tore. Mit einem Spielstand von 18:11 für den ATSV gingen beide Mannschaften in die Halbzeitpause. Kurz vor dem Ende der ersten 30. Minuten hatte Linkshänder Louis Beyer, über die gesamte Spielzeit im für ihn ungewohntem rechten Rückraum aktiv, mit seinem siebten Tor im ersten Durchgang die Sieben-Tore-Halbzeitführung erzielt. „Unsere Fehlwurfquote war in der ersten Halbzeit viel zu hoch.“, zeigte sich Matthias Ruckh nur bedingt einverstanden mit dem Auftritt seines Teams und attestierte auch seinem Defensivverbund Luft nach oben.
Nach Wiederbeginn konnte der ATSV seine Führung durch zwei Treffer von Fynn Schluroff auf 20:11 ausbauen (35. Minute). „Mich stört es, dass wir es im Anschluss daran nicht geschafft haben, den Sack endgültig zuzumachen, sondern durch Unaufmerksamkeiten der HSG einfache Tore schenken.“, erklärte Matthias Ruckh im Anschluss der Partie. Der größte Unterschied zwischen beiden Mannschaften offenbarte sich im Kräfteverhältnis. Der ATSV war über die gesamte Spielzeit in der Lage, das Tempo hochzuhalten, während die Kräfte bei den Gastgebern mit zunehmender Spieldauer schwanden. Delmenhorsts Kreisläufer Ole Stadtsholte sah in der 39. Spielminute nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte. Eine erhebliche Schwächung für die Gastgeber, die in der Folge besonders defensiv weniger Zugriff auf den ATSV-Angriff bekamen.
Der ehemalige Delmehorster Mo Sibahi stellte mit vier seiner fünf Tore innerhalb von weniger als zwei Minuten die erste Zehn-Tore-Führung für Habenhausen her (28:18, 46. Minute). Für Delmenhorsts Trainer Jonas Meißner hielt sich die anbahnende Niederlage knappe zehn Minuten vor dem Schlusspfiff in angesichts eines Zehn-Tore-Rückstandes noch im Rahmen: „Danach haben wir leider komplett den Faden verloren und das Ergebnis ist am Ende zu hoch ausgefallen.“, zeigte sich der HSG-Übungsleiter im Anschluss an die Begegnung bemüht, die Niederlage nicht überzubewerten. Was er meinte: In den letzten zwölf Minuten gelangen seiner Mannschaft lediglich zwei eigene Treffer, während der ATSV seinen Vorsprung standesgemäß in die Höhe treiben konnte.
Louis Beyer gelang mit seinem 14. Treffer per Siebenmeter der 41:22-Endstand. Matthias Ruckh verteilte seinem Youngster nach Spielende ein Sonderlob: „Louis hat es heute überragend gemacht. Es beeindruckt mich jede Woche aufs Neue, mit welcher Entschlossenheit und Unaufgeregtheit er für ihn neue Situationen angeht.“. Nach dem deutlichen Auswärtssieg pausiert der Spielbetrieb der Oberliga Nordsee am folgenden Wochenende. Im nächsten Spiel empfängt der ATSV die SG Achim/Baden in der heimischen Hinni-Schwenker-Halle. Anpfiff zum Derby ist am Samstag, den 10.02.2024, um 19:30 Uhr.