Im Spitzenspiel gelingt die Revanche

Gegen den Tabellendritten HSG Varel wird der ATSV Habenhausen seiner Favoritenrolle gerecht und fährt gegen den Gast aus Friesland einen überzeugenden Heimsieg ein. 

An das Hinspiel gegen die HSG Varel am vierten Spieltag erinnerte sich ATSV-Trainer Matthias Ruckh nur allzu ungern zurück. Seine Mannschaft am Jadebusen hatte zu Beginn der Saison eine denkwürdige 27:28-Niederlage kassiert. Die bislang einzige der laufenden Saison. Nun wollten der Übungsleiter und seine Mannschaft die offene Rechnung in der heimischen Hinni-Schwenker-Halle begleichen.

Durch das erneute krankheitsbedingte Fehlen von Abwehrchef und Kapitän Björn Wähmann sah sich Ruckh, wie auch in der Vorwoche beim Auswärtsspiel bei der HSG Heidmark, zum Umstellen seines Defensivverbundes gezwungen. Tim Brauner rückte dadurch auf die Spitze der offensiven 3:2:1-Formation. Diese taktische Maßnahme sollte zu Beginn des Spieles aufgehen. Nachdem der Start in die Begegnung bis zum 3:3 (6. Minute) noch ausgeglichen verlief, erhöhten die Gastgeber in der Folge die Schlagzahl und konnten durch vier Tore in Folge mit 7:3 in Führung gehen. Der erneut stark aufspielende Regisseur Mo Sibahi erzielte per sehenswertem Dreher das 12:6 aus ATSV-Sicht und zwang Varels Trainer Arek Blacha zu seiner ersten Auszeit (21. Minute).

Damit bewies der HSG-Trainer ein goldenes Händchen. Den Gästen gelangen im Anschluss an das Time-Out ihrerseits vier Tore in Folge, die Habenhauser Führung schrumpfte in der 25. Spielminute auf 12:10. Beim Spielstand von 16:12 zugunsten der Bremer Gastgeber wurden die Seiten gewechselt. Zuvor erzielte HSG-Akteur Renke Bitter, mit neun Toren bester Torschütze der Partie, den letzten Vareler Treffer vor der Halbzeitsirene. „Mit der offensiven Abwehr haben wir Varel früh vor Herausforderungen gestellt.“, lobte Trainer Ruckh die Defensivleistung seines Teams in der ersten Halbzeit und sah darin den Schlüssel zur Halbzeitführung: „Varels Toptorschütze Lukas Kalafut haben wir das ganze Spiel über im Griff gehabt.“. Und tatsächlich, der erfahrene Rückraumspieler, der beim Vareler Gastspiel in Schiffdorf zuvor noch satte 13 Torerfolge feiern konnte, blieb das gesamte Spiel über torlos.

Der Start in den zweiten Durchgang verlief ähnlich wie das Ende des ersten. Der ATSV konnte seinen stetigen 3-4 Tore Vorsprung bis in die 40. Spielminute verwalten. Dann wurde das Spiel zunehmend intensiver. Einen unschönen Aufreger gab es nur wenige Augenblicke später. Varels Markus Zindler stieß ATSV-Linkshänder Louis Beyer in der Luft mit gestreckten Armen seitlich zu Boden und wurde vom Schiedsrichtergespann Max Eilers/Phillip Jandt per roter Karte des Feldes verwiesen. Für Varels Trainer Arek Blacha eine klare Fehlentscheidung: „Diese Entscheidung ist mir unerklärlich.“, zeigte er sich im Anschluss spürbar erbost.

Luc Schluroff, Felix Meier und Mo Sibahi sorgten aus ATSV-Sicht mit drei Toren in Folge beim Zwischenstand von 27:21 knappe zehn Minuten vor dem Ende für einen beruhigenden Vorsprung. Die Gäste gaben sich in Anbetracht des wachsenden Rückstandes dennoch nicht geschlagen und machten es drei Zeigerumdrehungen vor dem Schlusspfiff beim 29:26 nochmal spannend. Matthias Ruckh nahm die kurze Schwächephase seines Teams als Anlass für seine letzte Auszeit in der 58. Minute. Zwei Tore von Louis Beyer und Leon Grieme beseitigten infolgedessen letzte Zweifel am verdienten 31:26 Heimsieg über den Tabellendritten.

„Ich kann den Jungs nur ein großes Kompliment aussprechen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung und die richtige Reaktion nach einer nicht immer ganz einfachen Trainingswoche.“, zeigte sich Ruckh nach dem Spiel erleichtert über den Sieg im Spitzenspiel. Durch den Sieg hat der ATSV die Tabellenführung vorm punktgleichen Verfolger TV Cloppenburg (beide 26:2 Punkte) verteidigt. Am kommenden Wochenende steht für den neuen und alten Spitzenreiter ein Auswärtsspiel auf dem Programm: Am Samstag um 19:15 Uhr beim Tabellenvorletzten HSG Delmenhorst.