Habenhausen zu Beginn des neuen Jahres gleich voll da
Das Nachholspiel beim Aufsteiger HSG Heidmark stellt den ATSV Habenhausen rückwirkend vor keine Probleme. Durch den Sieg klettert der ATSV an die Tabellenspitze der Oberliga Nordsee.
Handballspiele ohne das allseits geliebte Haftmittel „Backe“ gehören für die Handballer des ATSV Habenhausen traditionell zu den unbeliebteren Aufgaben. Dementsprechend lang waren die Gesichter, als ATSV-Trainer Matthias Ruckh seinen Jungs zu Beginn der Trainingswoche den Griff in den Backepott untersagte. Damit hat der Coach Weitsicht bewiesen, denn: In der Halle des nächsten Gegners HSG Heidmark herrscht stricktes Haftmittelverbot.
Gut vorbereitet auf die schwierigen Umstände ging der ATSV zur ungewohnten Anwurfzeit am Freitagabend in die Partie. Zwar konnten die Gastgeber mit 1:0 in Führung gehen und das Spiel bis zum 3:3 offen gestalten, doch nach den ersten fünf Spielminuten wendete sich das Blatt kontinuierlich den Blau-Weißen zu. Insbesondere die offensive 3:2:1-Abwehr stellte die HSG vor immer größer werdende Probleme. Durch die krankheitsbedingte Abwesenheit des etatmäßigen Abwehrchefs Björn Wähmann hatte Trainer Ruckh seine Mannschaft in dieser ungewohnten Formation aufgeboten. Auch diese taktische Maßnahme sollte ihre Wirkung entfalten, das Heidmarker Angriffsspiel profitierte häufig von Einzelleistungen. Kam ein Ball auf das ATSV-Gehäuse, war Schlussmann Jannik Wessels zur Stelle. Die Leihgabe aus der zweiten Habenhauser Mannschaft vertrat den fehlenden Antonio Berdar in der ersten Halbzeit stark.
Bereits in der 17. Spielminute deutete alles auf einen Habenhauser Auswärtssieg hin. Da hatte der neue Spitzenreiter gerade seine erste Zehn-Tore-Führung erzielt und Heidmarks Trainer Lars-Eric Lütjens zu seiner zweiten Auszeit veranlasst (14:4). Besser sollte es aus seiner Sicht in der Folge nur bedingt werden. Der ATSV-Express rollte weiterhin unaufhaltsam durch die Heidmarker Thormacon-Arena. Beim Spielstand von 23:8 wurden die Seiten gewechselt. „Wir spielen eine extrem starke erste Halbzeit. Der Plan mit der offensiven Abwehrformation ist voll und ganz aufgegangen.“, fasste Matthias Ruckh die erste Halbzeit zusammen und sah in der Torwartleistung einen weiteren Aspekt für die komfortable Pausenführung: „Wir gewinnen das Torhüterduell eindeutig für uns.“.
Das einseitige Bild sollte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht ändern. Linksaußen Tim Brauner, mit zehn Toren der treffsicherste Akteur des Spiels, erzielte in der 39. Minute den 30. Treffer für seine Farben. In der Folge sollte sich die HSG ihrerseits mit vier Toren in Folgen auszeichnen können, was den Spielstand kurzzeitig freundlicher gestaltete (30:18, 43. Minute). Der mit sechs Treffern bei sechs Versuchen von der Siebenmeterlinie erfolgreiche Luc Schluroff stoppte den Heidmarker Vormarsch. Ereignisarm steuerte die Partie ihrem Ende entgegen. Leon Grieme gelang kurz vor dem Schlusspfiff mit dem Treffer zum 45:25 die 20-Tore-Führung.
Trainer Matthias Ruckh zeigte sich nach Schlusspfiff zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wir haben zu keiner Phase des Spiels einen Zweifel daran aufkommen lassen, dass wir die beiden Punkte mit nach Bremen nehmen werden. Ein Kompliment muss ich auch unseren mitgereisten Fans aussprechen. Wir hatten die Halle über 60. Minuten total im Griff.“. Direkt nach dem Spiel ging sein Blick bereits in Richtung des kommenden Gegners HSG Varel: „Mit der HSG Varel haben wir noch eine Rechnung offen.“. Gemeint ist die bislang einzige Saisonniederlage des ATSV bei der HSG am vierten Spieltag. Die Vareler belegen mit nur zwei Minuspunkten weniger aktuell den dritten Tabellenrang der Oberliga Nordsee. Anpfiff zum Spitzenspiel ist am kommenden Samstag, den 20. Januar, um 19:30 Uhr in der Habenhauser Hinni-Schwenker-Halle.