Habenhausen scheitert in Wilhelmshaven an der eigenen Wurfquote  

Trotz couragierter Leistung kehrt der ATSV Habenhausen ohne Punkte vom Auswärtsspiel beim Wilhelmshavener HV zurück. Ein Hauptgrund dafür ist schnell gefunden und stand in der zweiten Hälfte im Tor des Gegners.

Sie hatten es sich fest vorgenommen, das Spitzenteam aus Wilhelmshaven nicht nur zu ärgern, sondern auch zu stürzen. Am Ende stehen die Habenhauser Drittligahandballer dennoch ohne Zählbares dar und unterliegen dem WHV mit 27:26 (15:16). Zumindest der erste Teil des Plans sei laut Trainer Matthias Ruckh aber aufgegangen. „Wir haben über weite Strecken der Partie eine starke Leistung gezeigt, hatten den WHV am Rande eines Punkverlustes und haben viel Lob geerntet.“, erklärt er, weist aber dennoch darauf hin, dass man sich davon nichts kaufen könne, da Punkte die entscheidende Währung seien.

Gegen den ersatzgeschwächten Gastgeber, der auf die Leistungsträger Josip Repusic und Tim Düren verzichten musste, entwickelte sich vom Anpfiff weg ein ausgeglichenes Spiel. Die Führungen wechselten hin und her und es dauerte bis zur 27. Spielminute, ehe sich eine Mannschaft erstmalig auf zwei Tore absetzen konnte. Luc Schluroff traf per Tempogegenstoß für den ATSV zum 15:13 und veranlasste WHV-Übungsleiter Christian Köhrmann zu seiner ersten Auszeit. Da Mo Sibahi Sekunden vor der Halbzeitsirene mit seinem vierten Tor zum 16:15 für seine Farben traf, nahm der ATSV einen knappen Vorsprung mit in die Halbzeit. Matthias Ruckh fand lobende Worte für den Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit: „Das war sowohl im Angriff als auch in der Abwehr eine gute Leistung.“, schildert er und verteilt ein Sonderlob an Torhüter Antonio Berdar. „Toni ist überragend ins Spiel gekommen und konnte uns mit seinen Paraden, gerade in der Anfangsphase, Rückenwind für die erste und zweite Welle geben.“.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber besser aus der Kabine. Mit drei schnellen Toren in Folge drehte der WHV das Spiel (18:16, 35. Min.). Was bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des zweiten Durchgangs auffiel, war die nachlassende Kaltschnäuzigkeit im Habenhauser Torabschluss. Im Wilhelmshavener Gehäuse hatte Konstantin Madert den in der ersten Halbzeit glücklosen Jakub Lefan ersetzt. Der erfahrene Schlussmann konnte sich direkt mehrfach auszeichnen und dem ATSV Hochkaräter um Hochkaräter abnehmen. Da Wilhelmshaven in der Abschlussquote eine höhere Effizienz an den Tag legte, geriet der ATSV ins Hintertreffen (24:21, 50. Min.). Wer in der Schlussphase von den über 900 Zuschauern in der Nordfrost-Arena auf dem Weg in Richtung Heimsieg auf ruhiges Fahrwasser gehofft hatte, wurde enttäuscht. Keine zwei Zeigerumdrehungen später und Niklas Mühlenbruch hatte für den ATSV per Tempogegenstoß den Ausgleich hergestellt (24:24, 52. Min.). Eine Situation von vorentscheidendem Charakter in Spielminute 56. Der ATSV bekam in eigener Unterzahl einen Siebenmeter zugesprochen und hatte die Chance, das Spiel vollständig zu drehen. Doch Luc Schluroff scheiterte wiederholt am starken Madert.

Angetrieben vom nun euphorischen Wilhelmshavener Publikum bog der WHV auf der Gegenseite mit zwei Toren in Folge auf die Siegerstraße ein (27:25, 59. Min.). Mehr als der Anschlusstreffer zum 27:26-Endstand sollte für Habenhausen nicht herausspringen. Trainer Ruckh kann der Niederlage, trotz aller Enttäuschung, etwas positives abgewinnen: „Wir haben uns im Vergleich zum Hinspiel deutlich gesteigert. Heute sind wir an uns selbst gescheitert. Gehen wir mit derselben Energie in die nächsten Spiele und werden im Torabschluss wieder effektiver, bin ich mir sicher, dass wir bald auch wieder Punkte einfahren werden.“.

Foto: GZH