Souveräner Auftakt in die neue Spielzeit
ATSV Habenhausen gibt sich gegen die HSG Delmenhorst keine Blöße und fährt einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein.
Hinter dem ersten Spiel einer neuen Saison steht häufig so manches Fragezeichen. Wie integrieren sich die Neuzugänge, wie eingespielt ist die Mannschaft und in welcher Form befindet sich der Gegner? Nur einige Fragezeichen, die den Saisonauftakt zu etwas Ungewissem werden lassen. Der ATSV Habenhausen kann diese Fülle an Fragen nach dem ersten Heimspiel der Oberligasaison 2023/2024 fundiert beantworten. Der deutliche 39:17 (16:10) Heimsieg über die HSG Delmenhorst lässt jedenfalls wenig Spielraum für Interpretationen.
Mit Linksaußen Tim Brauner, vergangene Saison noch im Delmenhorster Trikot unterwegs, und Torwart David Ferreira standen beide externen Neuzugänge im Aufgebot von ATSV-Trainer Matthias Ruckh. Im Tor erhielt Neuzugang Ferreira den Vorzug gegenüber Antonio Berdar. Auch wenn die Favoritenrolle vor dem Spiel klar schien und die Gäste aus Delmenhorst, auch aufgrund einer klaren Auftaktniederlage gegen den Aufsteiger TV Schiffdorf, als klarer Außenseiter in die Partie gingen, tat sich der ATSV in den ersten Minuten schwer. So dauerte es bis zur 5. Spielminute, ehe Lukas Feller mit dem Treffer zum 2:0 den ersten Torerfolg aus dem Spiel heraus erzielte. Mit zunehmender Spieldauer gelang es den Habenhausern sich kontinuierlich abzusetzen. In der 20. Minute betrug der Vorsprung beim 10:3 erstmalig sieben Tore. Eine kurze Zeit später folgende Auszeit von HSG-Trainer Jonas Meissner sorgte wenige Minuten vor dem Seitenwechsel für einen kurzzeitigen Aufwind seiner Mannschaft. Beim Spielstand von 16:10 aus ATSV-Sicht wurden die Seiten gewechselt. Zuvor wusste besonders Torwart David Ferreira mit zahlreichen gehaltenen Bällen auf sich aufmerksam zu machen.
Habenhausens Trainer Ruckh bat seine Spieler sichtlich unzufrieden zur Pausenbesprechung. In dieser schien der Übungsleiter die richtigen Worte gefunden zu haben. Der Treffer zum 16:11 durch Delmenhorsts Marcel Cuda sollte aus Gästesicht der letzte Torerfolg für satte 14 Minuten sein. In diese offensive Durstphase der Gäste hinein schlugen die Gastgeber ganze zwölf Mal zu. 15 Minuten vor dem Schlusspfiff erzielte der an diesem Nachmittag starke Habenhauser Rechtsaußen Louis Beyer (9 Tore) den 30 Treffer für seine Mannschaft (30:12). Bei den Gästen aus Delmenhorst schwanden sichtbar die Kräfte, während der ATSV Habenhausen mit seinen vielen Wechselmöglichkeiten durch viele Tempogegenstöße und Siebenmeter den Vorsprung immer weiter in die Höhe treiben konnte. Einen Aufreger hatte die Partie wenige Sekunden vor dem Ende dennoch: Delmenhorsts Niklas Schäfer wurde von der Habenhauser Defensive handelsüblich zu Boden gebracht, doch dem HSG- Spieler brannten die Sicherungen durch. Der Gefoulte ließ sich zu einem Nachtreten gegen seinen Gegenspieler Louis Beyer hinreißen. Das Schiedsrichtergespann schickte den Delmenhorster Akteur als Folge dessen per blauer Karte vorzeitig zum Duschen. Eine zugegebenermaßen harte Entscheidung. Der 40. Treffer wollte indes nicht mehr fallen.
Für Matthias Ruckh geht der deutliche Heimsieg ob der klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang auch in der Höhe völlig in Ordnung. Der ATSV-Trainer zeigte sich nach Schlusspfiff jedoch merklich unzufrieden mit der gezeigten Leistung in der ersten Halbzeit. „Hätte David Ferreira im Tor nicht einen Ball nach dem anderen gehalten, dann wäre es noch enger geworden. Wir haben Delmenhorst durch unsere eigenen Fehler und Unkonzentriertheiten am Leben gehalten.“, so sein Resümee nach dem Abpfiff. Am kommenden Samstag ist der ATSV um 19:00 Uhr bei der SG Achim/Baden gefordert. Ein anderes Kaliber als die Mannschaft aus Delmenhorst. „So eine erste Halbzeit dürfen wir uns dort sicherlich nicht erlauben“, verweist Ruckh auf die Schwierigkeit des ersten Auswärtsspiels.