Schwache zweite Halbzeit raubt mögliche Spannung  

Im Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV zeigt der ATSV eine schwache zweite Halbzeit und verpasst es, Mut für die kommenden Aufgaben zu tanken.

„Ich bin froh, dass wir die großen Drei der Liga jetzt endlich hinter uns bringen können. Jetzt hat unsere junge Mannschaft die volle Härte der 3. Liga zu spüren bekommen und kann diese Erfahrungen für die kommenden Spiele nutzen.“, gibt Habenhausens Trainer Matthias Ruckh zu verstehen. Auch im zweiten Heimspiel der neuen Saison ist seine Mannschaft sieglos geblieben und musste auch im dritten Spiel dem Gegner die Punkte deutlich überlassen. Gegen den Gast aus Wilhelmshaven hätte es ohnehin eine nahezu perfekte Leistung für einen Punktgewinn gebraucht, erklärt Ruckh. Diese gab es für die rund 200 Zuschauer in der Hinni-Schwenker-Halle am Samstagabend nicht zu bestaunen.

Der ATSV startete zunächst gut und konnte durch zwei schnelle Treffer von Paul Bonnet und Jonas Millahn das Spiel beim 2:2 offen gestalten. Mo Sibahi, der direkt nach seiner Einwechslung für viel Schwung im Habenhauser Offensivspiel sorgte, erzielte in der 11. Minute das 6:7 aus ATSV-Sicht und behielt seine Farben zu diesem Zeitpunkt in Schlagdistanz. Fortan drehte der WHV auf. Habenhausen brachte immer wieder, häufig auch durch Zeitstrafen verschuldet, den siebten Feldspieler. Doch der Rückwechsel mit dem Torhüter dauerte nach eigenen Torerfolgen wiederholt zu lange. Die Folge waren allein drei Tore ins verwaiste ATSV-Gehäuse von Gästeakteur Duncan Postel. Die Einwechslung von Torhüter Antonio Berdar sollte kurzzeitig für Euphorie sorgen. Mit mehreren schnellen Paraden gelang es Berdar die Gegentorflut zeitweilig zu stoppen. Beim Spielstand von 9:15 betrug der Rückstand erstmalig sechs Tore. „Wir haben uns das Leben zu diesem Zeitpunkt durch Zeitstrafen und Unterzahlsituationen immer wieder selbst schwer gemacht.“, erklärte Matthias Ruckh nach dem Spiel. Immerhin gelang es seinem Team in der Folge den Rückstand bis zur Pause auf 13:17 zu verkürzen. „Hätten wir vorne unsere Torchancen besser genutzt, wären auch 2-3 Tore Rückstand möglich gewesen.“, so Ruckh.

Die Halbzeit schien dem ATSV nicht gut getan zu haben. Wie auch schon beim Auswärtsspiel in Hildesheim, war es nach Wiederanpfiff der Gegner, der das Spiel auf seine Seite zog. Unglücklich dabei: Leon Grieme sah nach einem unabsichtlichen Gesichtstreffer gegen Wilhelmshavens René Drechsler unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit die rote Karte. „Da war keine Absicht dabei. Leider erwische ich ihn unglücklich.“, gab Grieme später zu Protokoll. Die Gäste vom WHV zogen von 14:19 auf 14:23 davon und sorgten damitz in der 42. Minute bereits für die Vorentscheidung. Über den starken Kreisläufer Tim Düren kam Wilhelmshaven mit clever auf den Punkt gespielten Angriffen immer wieder zu einfachen Toren. Niklas Mühlenbruch sah nach seiner dritten Zeitstrafe kurz vor dem Ende der Partie ebenfalls die rote Karte. Mit einer 26:35-Niederlage endete die Partie. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir das Spiel länger offen halten.“, gibt Trainer Ruckh nach Abpfiff an. Umgehend ergänzt er: „Ein Beinbruch ist aber auch diese Niederlage nicht. Jetzt haben wir die Gegner vor der Brust, gegen die wir voll da sein müssen.“.

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Grafik: Elias Marks
Foto: Nils Conrad