Habenhausen gewinnt das Gipfeltreffen der Oberliga Nordsee

Im Schlagerduell des 17. Spieltags schlägt der ATSV Habenhausen den TV Cloppenburg auswärts trotz mäßiger Leistung mit 26:20.

Als am vergangenen Samstag der Schlusspfiff in der mit über 600 Zuschauern rappelvollen Cloppenburger Sporthalle ertönte, war die Erleichterung bei Oberligatabellenführer ATSV Habenhausen riesig. Durch den klaren Sieg, der lange Zeit nicht so klar erschien, wie das Endergebnis vermuten lässt, baut der ATSV seinen Vorsprung an der Tabellenspitze gegenüber dem engsten Verfolger von der Soeste auf zwei Punkte aus. Bereits lange vor dem Anpfiff zeigte sich die hohe Bedeutung des Spiels. Die Cloppenburger Verantwortlichen meldeten knapp eine Stunde vor Spielbeginn eine ausverkaufte Halle. Angeführt von knapp 80 lautstarken Habenhauser Unterstützern erwischte der ATSV einen schlechten Start in die Begegnung.

Die ersatzgeschwächten Gastgeber, die am vorherigen Spieltag auch noch ihren Spielmacher Michael Leon Williams verletzungsbedingt verloren, gingen früh in Führung und konnten diese bis auf 3:0 in der dritten Spielminute ausbauen. Den ersten Habenhauser Treffer erzielte Kreisläufer Leon Grieme (3:1, 4. Minute). Zum Hallo-wach-Effekt sollte der erste Blau-Weiße Torerfolg nicht verkommen. Cloppenburg blieb am Drücker und konnte über 5:2, beim 7:3 erstmalig mit vier Toren in Führung gehen. In der 15. Spielminute war dieser Rückstand aus ATSV-Sicht beim 7:7 nach Toren von Louis Beyer, Lukas Feller und Mo Sibahi wieder egalisiert.

Eine möglicherweise spielentscheidende Szene ereignete sich kurze Zeit später. Cloppenburgs reaktivierter Rückraumspieler Torben Lemke sah nach einem harten Einsteigen gegen Linkshänder Louis Beyer eine vertretbare rote Karte, die den dünnen Cloppenburger Kader weiter dezimierte. Luc Schluroff, mit acht Toren am Ende bester Werfer der Partie, sorgte per Doppelschlag für die erstmalige ATSV-Führung (8:10, 23. Minute). Dass die Gäste ihren Vorsprung nicht weiter ausbauen und mit in die Halbzeit nehmen konnten, lag auch an Cloppenburgs Schlussmann Mika Brokmeier. „Der hat schon stark gehalten.“, verteilte ATSV-Trainer Matthias Ruckh ein indirektes Lob an den TVC-Torsteher, fügte jedoch ergänzend hinzu: „Allerdings bin ich auch mit einigen verfrühten Wurfentscheidungen meiner Mannschaft nicht einverstanden gewesen.“. Mit einem ausgeglichenen Spielstand von 11:11 wurden die Seiten gewechselt.

Nach Wiederanpfiff sorgte Markus Zindler für die erneute Führung Cloppenburgs, die sich als die letzte herausstellen sollte. Über 12:16 und 14:19 schien der ATSV Habenhausen auf die Siegerstraße einzubiegen. Ein verfrühter Gedanke. Als Cloppenburg beim 20:21 wieder auf Tuchfühlung zum Punktgewinn war, stand die Cloppenburger Halle endgültig Kopf. „In dieser Phase des Spiels haben wir uns von Cloppenburgs aggressiver Verteidigung beeindrucken lassen.“, erklärt Matthias Ruckh. Doch die endgültige Wende blieb aus. Im Tor zeigte Keeper René Steffens einige wichtige Paraden, im Angriff beseitigte Rechtsaußen Felix Meier mit seinem Treffer zum 20:24 aus TVC-Sicht letzte Zweifel am Habenhauser Auswärtssieg.

Als Ruckh in der letzten Spielminute eine letzte Auszeit nahm, kochten die Emotionen in der stimmungsvollen Halle über. Die Wogen waren zwischen Mannschaften und Trainer nach Schlusspfiff schnell geglättet. Der Habenhauser Übungsleiter entschuldigte sich bei seinem gegenüber Janik Köhler, der dem ATSV einen verdienten Sieg attestierte. Unter den Zuschauern blieb diese Auszeit jedoch auch lange nach dem Abpfiff das präsente Thema. Der Trainer selbst fasste den 20:26-Auswärtssieg wie folgt zusammen: „Ich habe damit gerechnet, dass wir in diesem emotionalen Spiel nicht unsere beste Leistung zeigen werden. Am Ende zählt der Sieg und den stufe ich als verdient ein.“. Für den Spitzenreiter wartet am Sonntag, den 25.02 um 17:00 Uhr, ein Heimspiel gegen den auf Tabellenplatz acht stehenden Aufsteiger TV Schiffdorf. Das Hinspiel in der Nähe Bremerhavens entschied der ATSV Anfang November des letzten Jahres mit 37:24 für sich.