Die Chancenverwertung gibt erneut den Ausschlag
Es sollten die ersten Punkte im neuen Jahr werden, doch am Ende herrschte statt Feierlaune Tristesse in der Hinni-Schwenker-Halle. Da die Konkurrenz von unten fleißig punktet, muss der Schalter in Sachen Chancenverwertung schnellstens umgelegt werden.
„Die Niederlagen gegen Emsdetten, Hildesheim und Wilhelmshaven konnte ich alle schnell einordnen. Wir haben uns gut verkauft und waren teilweise nah dran. Doch diese Niederlage kann ich nur schwer verdauen.“, gibt Habenhausens Trainer Matthias Ruckh unverfälschte Einblicke in seine Gefühlslage. Sein Team hatte das wichtige Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Team HandbALL Lippe II nach, insbesondere in der zweiten Halbzeit, durchwachsener Leistung knapp mit 26:27 (15:13) verloren. „Das ist ein echter Nackenschlag, da brauchen wir nicht drumherum reden.“, sagt Ruckh und erkennt ein Muster in den Gründen für die Niederlage: „Wir nutzen unsere freien Wurfchancen einfach nicht. Bereits in Wilhelmshaven ist uns das zum Verhängnis geworden. Wir gehen gegen Lippe zwar mit einer Führung in die Pause, verwerfen aber schon im ersten Durchgang viel zu viel. Leon Goldbecker im Tor der Gäste hat heute einen überragenden Job gemacht, aber Gegenstöße und freie Durchbrüche müssen für uns einfach wieder sichere Tore sein.“.
Der ATSV war gegen die Gäste aus Ostwestfalen gut ins Spiel gekommen und konnte früh deutlich in Führung gehen. Ruckh sagt: „Wir haben fast durchgängig mit zwei bis vier Toren in Führung gelegen. Da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Antonio Berdar im Tor hat gut gehalten und die Abwehr stand kompakt. Nur im Angriff verwerfen wir für meinen Geschmack zu viel.“. Trotz 5:2 und 8:5-Führung, kamen die Lipper Gäste in der 16. Spielminute zum erstmaligen Ausgleich. Etwas mehr als fünf Minuten später und der ATSV hatte mit vier Toren in Folge den alten Abstand sogar ausgebaut (12:8, 23. Min.). Mit 15:13 für den ATSV gingen beide Mannschaften in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff dauerte es nicht lange, bis die Gäste ausgleichen konnten (15:15, 32. Min.). In Spielminute 41. beim 20:21 gar die erste Führung für das Team HandbALL Lippe II. Louis Beyer konterte mit einem seiner drei Tore jedoch umgehend zum abermaligen Gleichstand. Was dann zwischen den Spielminuten 42. und 48. passierte, bezeichnete Matthias Ruckh später als „spielentscheidende Minuten“. Der ATSV vergab zwei Gegenstöße und freie Würfe von den Außenpositionen. „Wir hatten die Chance, auf vier Tore wegzuziehen, werfen sie aber leichtfertig weg.“. Da es die Gäste in dieser Statistik im Anschluss besser machten, schwand die Hoffnung auf zwei blau-weiße Punkte mehr und mehr. Frederik Puls, Lippes bester Torschütze (7 Tore), traf aus ATSV-Sicht zum 24:27 (58. Min.). Die Entscheidung? Nein. Da Mustafa Wendland, inzwischen für Berdar zwischen den Pfosten, wichtige Bälle parieren konnte und Luc Schluroff mit zwei verwandelten Siebenmetern in Folge zum 26:27 verkürzte, war ein Remis plötzlich wieder in Reichweite. Doch in einer hektischen Schlussminute sollte kein weiteres Tor mehr fallen und das Team HandbALL durfte sich euphorisch über die gelungene Hinspielrevanche freuen.
„Wenn wir nicht noch ganz tief unten reinrutschen wollen, müssen wir schnellstens wieder damit beginnen, Punkte zu holen. Die Chancen dazu sind schließlich da, wir müssen sie nur nutzen.“, erklärte ein sichtlich bedienter Matthias Ruckh mit etwas Abstand zur Partie. Richtungsweisenden Charakter kommt dem nächsten Spiel zu. Dort gastiert der ATSV auswärts beim Tabellenvorletzten GSV Eintracht Baunatal (Samstag, 08. Februar, 17:30 Uhr). Das Hinspiel konnte Habenhausen mit 31:28 für sich entscheiden. „Da müssen wir gewinnen.“, lässt Ruckh zum Abschluss keinen Raum für Interpretationen.