Der ATSV macht es schon wieder spannend
Der zweite Auswärtssieg in Folge sollte her, stattdessen gab es in fremder Halle das zweite Unentschieden in Folge. Für Habenhausens Trainer Matthias Ruckh lagen die Gründe für die Punkteteilung auf der Hand.
Ein Blick in die Gesichter der Spieler des ATSV Habenhausen reichte am Samstagabend, um einen Eindruck für die Gefühlslage zu bekommen. Leere Blicke und Ratlosigkeit waren vorherrschend. Mit der Einordnung des 27:27 (13:13)-Unentschiedens bei Mitaufsteiger VfL Eintracht Hagen II tat man sich im Habenhauser Lager sichtlich schwer. War es ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? Diese Frage vermochte niemand so richtig zu beantworten. Ein Blick auf die Fakten könnte Abhilfe leisten. Zum dritten Mal in Folge unbesiegt und trotz eines 27:25-Rückstandes in der letzten Situation noch die Chance auf den Sieg gehabt. „Dennoch,“, sagt ATSV-Trainer Matthias Ruckh, „müssen wir uns an die eigene Nase fassen.“. Was der Übungsleiter meint: Insbesondere im zweiten Durchgang scheiterte der ATSV in der Offensive immer wieder an der mangelhaften Chancenverwertung. Doch von Beginn an.
Habenhausen kam besser aus den Startlöchern. Luc Schluroff erzielte beim 5:3 die erste Zwei-Tore-Führung, die Jonas Millahn wenig später auf 6:4 ausbaute (12. Minute). Doch wie so häufig fehlte es den Habenhauser Gästen an der Konsequenz, die Führung zu halten bzw. auszubauen. Keine zehn Minuten später und es waren die Hagener Gastgeber, die beim 9:7 erstmalig doppelt in Führung lagen (21.). Bis zum Halbzeitpfiff verlief die Begegnung ausgeglichen. Der treffsichere Jonas Millahn, sieben Tore bei sieben Versuchen, erzielte mit seinem dritten Treffer kurz vor der Pause den 13:13-Halbzeitstand. Ruckh monierte in der Halbzeitbesprechung die Körpersprache seines Teams. „Ich hatte den Eindruck, dass den Jungs die letzte Entschlossenheit und die Wichtigkeit dieses Spiels nicht bewusst waren. Trotzdem sind wir mit dem Unentschieden zur Pause nicht unzufrieden gewesen. Ich habe die Jungs in der Kabine bei der Ehre gepackt und ihnen gesagt, dass wir heute nur über mannschaftliche Geschlossenheit und Kampfgeist zum Erfolg kommen können.“, erklärt er.
Seine Mannschaft schien dieser Forderung zu Beginn des zweiten Durchgangs Folge zu leisten. Wie schon im ersten Durchgang, war es der ATSV, dem der Start gehörte. Millahn und Schluroff stellten die Zwei-Tore-Führung früh wieder her (15:13, 32. Minute). Bis in die 46. Minute hinein sollte der Vorsprung Bestand haben (24:22), dann schwächte sich der ATSV immer wieder selbst. „Wir kriegen einfach zu viele unnötige Zeitstrafen.“, zeigte sich Ruckh nicht einverstanden mit der fehlenden Cleverness seiner Mannschaft. Während es auf Seiten des VfL fünf Zwei-Minuten-Strafen waren, waren es beim ATSV derer sieben. Das Unterzahlspiel brachte beiden Teams im Angriff wiederholt große Räume. Wie im Heimspiel gegen Söhre verpassten es die Blau-Weißen, in der Schlussphase für klare Verhältnisse zu sorgen. „Die Gründe liegen auf der Hand. Durch die häufigen Unterzahlsituationen kriegen wir hinten zu wenig Zugriff und verwerfen vorne einfach zu viele Hundertprozentige.“, sagt Ruckh.
Hagen drehte das Spiel und lag drei Minuten vor Ultimo mit 27:25 in Führung. Als Kapitän Björn Wähmann per Siebenmeter die Chance auf den Anschlusstreffer vergab, deutete nicht vieles auf einen Punktgewinn hin. Doch der erfahrenere Mann mit der Rückennummer acht war Sekunden später doch zur Stelle (27:26, 57. Minute). Neuzugang Caio Pogorzalski, per Zweitspielrecht vom HC Bremen dazugestoßen, erzielte per Siebenmeter den 27:27-Ausgleich. Mehr passierte nicht, auch wenn der ATSV in den letzten Sekunden die Möglichkeit zum Ausgleich hatte. O-Ton von Matthias Ruckh: „Unterm Strich nehmen wir den Punkt mit, müssen uns aber ärgern, dass es nicht für zwei Punkte gereicht hat. Wir werden in der neuen Trainingswoche an den Fehlern arbeiten und wollen es dann unbedingt besser machen.“. Am kommenden Samstag empfängt der ATSV in der heimischen Hinni-Schwenker-Halle den punktlosen Tabellenletzten VfL Gummersbach II. Anpfiff der Partie ist um 19:30 Uhr.