Big Points sorgen für strahlende Gesichter  

Das Heimspiel gegen die Sportfreunde Söhre hatte für Habenhausens Handballer richtungsweisenden Charakter. Nach dem Spiel waren Freude und Erleichterung spürbar.

Heimspiele in der Habenhauser Hinni-Schwenker-Halle scheinen neuerdings dafür bekannt zu sein, die besten Zutaten für einen wahren Handballkrimi zu liefern. Ob gegen Bielefeld, Spenge oder Söhre: Jedes Spiel war bis in die letzte Aktion hinein offen und nicht entschieden. Nachdem Unentschieden gegen Bielefeld, der unglücklichen Niederlage gegen Spenge, folgte gegen die Sportfreunde aus der Nähe Hildesheims der langersehnte zweite Heimsieg. Nach intensiven und emotionalen 60. Minuten, besiegt der ATSV die Sportfreunde hauchdünn mit 30:29 (14:13).

Gute Nachrichten schon vor dem Anpfiff. Mit Piet Ellendt und Antonio Berdar kehrten zwei Spieler nach mehrwöchiger Verletzungspause zurück. Zudem war Linkshänder Felix Meier als Back-Up für die rechte Seite mit dabei, während der erkrankte Fynn Schluroff vom A-Jugendlichen Julian Behnke vertreten wurde. Den knapp 300 Zuschauern in der gut gefüllten Hinni-Schwenker-Halle bot sich zu Beginn der Partie zunächst wenig Anlass, auf einen späteren Punktgewinn zu hoffen. Die Gäste kamen besser aus den Startlöchern und boten dem ATSV in der Defensive kaum ein Durchkommen. Gegen den kompakten 6:0-Verbund fanden die Blau-Weißen bis zur 18. Minute wenig Lücken. Die Folge war ein früher 5:9-Rückstand. Matthias Ruckh bat seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt erstmalig zum Gespräch und nahm die erste Auszeit. „Es war bis zu diesem Spiel auf beiden Seiten kein Spiel der Torhüter.“, sagt Habenhausens Trainer Matthias Ruckh. Für den glücklosen Mustafa Wendland beorderte der Übungsleiter Rückkehrer Antonio Berdar zwischen die Pfosten. Eine Maßnahme, die sich Richtung Ende der ersten Halbzeit auszahlen sollte.

Nach einem 8:12-Rückstand war es Keeper Berdar selbst, der den Ball ins verwaiste Söhrer Tor zum 12:12 einnetzte. Mit 14:13 ging es für beide Mannschaften in die Kabinen. „Ich kann meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen, dass sie sich nach der schwachen Anfangsphase zurückgekämpft hat.“, war Trainer Ruckh unter dem Strich nicht unzufrieden mit dem ersten Durchgang. Nach ausgeglichenem Wiederbeginn kam Habenhausen besser in Schwung und zog bis auf 21:17 davon (40. Min). Doch die Sportfreunde gaben sich nicht geschlagen. Habenhausen vergab in der Offensive gleich reihenweise Hochkaräter, was Söhre dazu nutzte, Tor um Tor zu verkürzen. Knappe fünf Minuten vor Schluss war das Spiel ausgeglichener denn je (27:27, 55.).

Niklas Mühlenbruch brachte Habenhausen per kämpferischer Einzelleistung erneut in Führung, die Söhre umgehend beantwortete. Vorentscheidend wurde es zwischen den Spielminuten 57:45 und 58:57. Luc Schluroff erzielte zunächst mit seinem sechsten Siebenmetertor das 29:28. Weniger Nervenstärke bewies auf der Gegenseite Söhres Artjom Antonevitch. Der bullige Linkshänder scheiterte per Strafwurf am eingewechselten Leon Johannisson, der damit seinen zweiten Siebenmeter parieren konnte. Philipp Holst brachte seine Farben beim 30:28 in Führung und versetzte die Halle in Ekstase. Unter stehenden Ovationen verkürzte Söhre nochmals auf 30:29, mehr passierte nicht. Nach dem Schlusspfiff attestierte Matthias Ruckh seiner Mannschaft neben einem „Sieg des Willens“ eine „starke kämpferische Leistung“ und ergänzte: „Diese Punkte waren enorm wichtig. Ein klassisches Vier-Punkte Spiel zweier Mannschaften aus den unteren Regionen der Tabelle. Dieser Sieg tut uns brutal gut und gibt uns Hoffnung für die anstehenden Aufgaben.“.