Keine Punkte nach hartem Kampf
Abnutzungskampf pur in der 3. Liga Nord-West. Der ATSV Habenhausen und der TuS Spenge schenken sich am 8. Spieltag sowohl sportlich als auch emotional nichts. Am Ende stehen die Gastgeber mit leeren Händen dar.
Nach dem Heimsieg gegen Baunatal und dem Unentschieden gegen Bielefeld, musste sich Drittligist ATSV Habenhausen nach dem fünften Heimspiel der laufenden Saison darüber ärgern, nicht auch aus dem Spiel gegen den TuS Spenge etwas Zählbares mitgenommen zu haben. In einem von Emotionen und viel Kampf geprägten Spiel gegen den Tabellenfünften, dominierten von vorneherein die Abwehrreihen beider Mannschaften. Bis zum 3:3 in der 12. Spielminute standen Abtasten und Ausgeglichenheit im Fokus. Wenige Augenblicke später hatten sich die Gäste ein wenig absetzten können. Spenges starker Linkshänder Vincent Hofmann hatte aus Sicht des TuS auf 6:4 erhöht. Für Habenhausens Trainer Matthias Ruckh Grund genug, seine Mannschaft in einer Auszeit erstmalig zum Gespräch zu bitten (18. Minute). Wenn es einen Beleg für die Wirkung eines eigenen Time-Out’s gibt, dann war es die erstmalige 60-sekündige Auszeit des ATSV-Trainers.
Nur knappe vier Minuten später und der ATSV hatte durch Tore von Louis Beyer, Jonas Millahn und Niklas Mühlenbruch den zwei-Tore-Rückstand in eine drei-Tore-Führung verwandelt (9:6, 22. Minute). „Das haben die Jungs klasse gemacht.“, bilanziert Ruckh und sah in der Abwehr den Grund für die Erfolgsphase, „Mustafa Wendland konnte sich im Tor mehrfach auszeichnen und im Deckungsverbund haben wir mit Ballgewinnen die Basis für schnelle Tore in der ersten und zweiten Welle gelegt.“. Der Habenhauser 5:0-Lauf zwang Gästetrainer Rafael Jakobsmeier auf der Gegenseite ebenfalls zu seiner ersten Auszeit. Bis zum Halbzeitpfiff konnten die Gäste verkürzen. Mit einer knappen 11:10-Führung für den ATSV gingen beide Mannschaften in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff ein ähnliches Bild. Der schnellen 13:10-Führung folgte, aus Brille der knapp 200 Habenhauser Fans, bis zur 40. Minute ein abermaliger Rückstand. Für Spenge hatte Rechtsaußen Mats Lennart Köster zum 15:14 getroffen. Die Führung der Gäste hatte bis in die Schlussminuten Bestand. Als Luc Schluroff und Philipp Holst mit einem Doppelschlag den ATSV mit 21:20 in Führung brachten und Spenge aufgrund eines Wechselfehlers mit einem Mann weniger auf dem Feld war, deutete das Momentum in Richtung Punktgewinn. Einen Fehlwurf, mehrere unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und Augenblicke später und Spenge hatte das Spiel aus ihrer Sicht wieder gedreht (22:21, 59. Minute). Was in den letzten Sekunden passierte, brachte neben Trainer Ruckh auch das Habenhauser Publikum hörbar auf die Palme. Ein umstrittenes Stürmerfoul von Mo Sibahi, ein abgepfiffenes Tor von Louis Beyer und ein verhinderter Pass an Kreisläufer Niklas Mühlenbruch, trugen ihren Teil dazu bei, dass es dem ATSV im letzten Angriff nicht mehr gelang, den Ball zum verdienten Unentschieden im Spenger Tor unterzubringen.
Für den Handball ungewohnte Szenen unmittelbar nach dem Abpfiff. Spenges ausgelassener Jubel über den Auswärtssieg ging zum Teil provokativ in Richtung des ATSV. Auf dem Spielfeld entstand eine kleinere Rudelbildung. Kurze Zeit später hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Für Matthias Ruckh bedeutete die unglückliche Niederlage im Kampf um den Klassenerhalt zwar keinen Beinbruch, dennoch war auch ihm die Enttäuschung anzumerken. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, waren in den entscheidenden Momenten aber nicht konsequent genug und hatten heute das Glück nicht auf unserer Seite.“, erklärt er.