Saisonende bedeutet auch Abschied nehmen

Nach dem letzten Heimspiel heißt es „Time to say goodbye“

Am kommenden Samstag bestreitet das Team um Trainer Matthias Ruckh ihr letztes Saisonspiel. Wie so oft am Ende einer Saison gehören auch am Ende dieser Saison Abschiede dazu.

„Für mich ist das letzte Saisonspiel nie einfach, gerade dieses Jahr verlassen uns einige langjährige Habenhauser Jungs und beenden ihre Handballkarrieren. Aber diese Situationen gehören auch zum Mannschaftssport“, erklärt Trainer Matthias Ruckh seine Gefühlslage.

Insgesamt beenden mit Daniel „Sommi“ Sommerfeld, Janik Schluroff, Sebastian „Seppo“ Heller, Vladislav Koshman und Lukas-Ole Müller fünf Spieler des aktuellen Kader ihre Handballkarriere. Zusätzlich wird Co-Trainer Lars Röwer zur neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Zwei Spieler werden dem ATSV Habenhausen weiter aktiv in einer anderen Rolle erhalten bleiben. 

Sebastian Heller und Vladislav Koshmann wechseln vom Spielfeld auf die  Trainerbank und werden zukünftig Trainer Matthias Ruckh unterstützen.

„Ich bin sehr froh, dass wir mit Seppo und Vlad Unterstützung für Matthias finden konnten und die Beiden uns so erhalten bleiben. Sie sind menschlich enorm wichtig für das Team. Vlad wird als Athletiktrainer für das individuelle Krafttraining, die verschiedenen Trainings- und Spielaktivierungen und Maßnahmen zur aktiven Regeneration verantwortlich sein. Seppo wird den Platz von Lars Röwer als Co-Trainer einnehmen, den wir bedauerlicherweise verlieren werden“, erläutert Thomas Hasselmann die neue Konstellation im Trainer Stab.

„Seppo ist in einer schwierigen Lage zu uns zurückgekehrt und hat uns geholfen. Durch seine intensive Arbeit hat er sich dann wieder als Teil der Mannschaft fest etabliert. Jetzt ist es aber an der Zeit dem Körper seine Ruhe zu gönnen und dem Team auf andere Art und Weise zur Seite zu stehen. „Ich bin Seppo sehr dankbar dafür, wie er sich nach seiner Rückkehr auf und neben dem Spielfeld in das Team eingebracht hat“, dankt der Coach seinem neuem Co-Trainer.

„Gleich zum Start meiner Trainerzeit beim ATSV wollte ich Vlad unbedingt zu uns holen, leider konnten wir damals nicht das entsprechende Visum für ihn bekommen. Als er mich dann aufgrund des Ukraine Krieges kontaktierte und  um Hilfe bat, war mir unabhängig vom sportlichem sofort klar, dass wir ihm helfen müssen. Der gesamten Habenhauser Familie, insbesondere dem ehemaligen Vorstand Uwe Hermann, gilt mein Dank. Sie haben alle Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, sodass Vlad nur drei Tage nach unserem Gespräch gemeinsam mit Frau Irina und den geliebten Katzen ein neues zu Hause hatten. Jetzt beendet er seine lange und interessante Handballkarriere bei uns und ich bin froh, dass wir ihn dabei noch ein paar Jahre begleiten dürften. Jetzt wird er mit seiner internationalen Erfahrung dem Team auf einer anderen Ebene helfen“, gibt Ruckh sein Statement zum Engagement der Habenhauser Familie und der Zukunft von Vlad ab. 

Lars Röwer hat sehr intensive Jahre an der Seite von Chef-Trainer Matthias Ruckh verbracht. Oberliga Meisterschaft, 3.Liga Aufstieg, DHB-Pokal, Corona Abbrüche, Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit und einen Abstieg.

„Die Zeit, die Lars und ich zusammengearbeitet haben, war sehr intensiv. Er war sehr wichtig für all unsere Erfolge und hat in den schweren Phasen immer Loyal zum Team und zu mir als Trainer gehalten. Ich bin ihm sehr dankbar für den Aufwand, den er betrieben hat sowie für die Genauigkeit seiner Arbeit. Zugleich war immer auf und neben dem Spielfeld auf ihn Verlass“, ergänzt Trainer Matthias Ruckh.

Jetzt zieht es ihn beruflich und familiär weiter weg aus Bremen, daher ist die intensive Arbeit als Co-Trainer bei den Habenhauser Jungs nicht mehr möglich.

Lukas-Ole Müller, der im letzten Jahr immer wieder als Backup für Luc Schluroff zur Verfügung stand, wird aus beruflichen Gründen seine Karriere komplett beenden.

„Wir sind Ihm für seinen letztjährigen Einsatz, der zuerst als Jobsharingmodell gemeinsam mit Mirko Ahrens gedacht war, sehr dankbar. Genauso danken wir Mirko Ahrens, der aufgrund einer Verletzung Ende 2022 nicht mehr an diesem Modell teilnehmen konnte,“ erläutert Teammanager Thomas Hasselmann.

Des Weiteren wird Daniel Sommerfeld seine Karriere beenden und sich ab sofort voll auf seinen Job und seine Familie konzentrierten.

„Daniel hat einen enormen Ehrgeiz, der ihn in allen Lebenslagen immer zu Höchstleistungen geführt hat und führen wird. Jetzt sagt der Körper, aber auch die Familie und der Beruf, dass es Zeit ist aufzuhören und ein neues Kapitel einzuschlagen“, nennt Manager Thomas Hasselmann die Beweggründe von Daniel Sommerfeld. „Sommi war und ist einer der besten Torhüter der Oberliga Nordsee. Außerdem ist er einer unser Führungsspieler der viel Verantwortung übernimmt und dem das Team folgt. Wir waren Gegner mit einer angespannten Beziehung, wurden zu Mitspielern, die einige überragende Erlebnisse teilen, zuletzt waren wir Spieler und Trainer mit vielen tollen gemeinsamen Momenten, allein wenn man nur zurück an Hamburg und das 7m werfen denkt. Neben dem Spielfeld verbindet uns schon lange eine Freundschaft, was den Abschied noch schwieriger macht. Daniel ist mittlerweile mein Trauzeuge und der Patenonkel meiner Tochter. Wir können behaupten, dass wir einiges Zusammen erlebt haben. Als Spieler wird Sommi als einer der Besten in unserem Bereich in Erinnerung bleiben und ich werde ihn als Führungsspieler in allen Bereichen vermissen“, schwärmt Matthias Ruckh mit viel Wehmut von seinem Torwart und langjährigen Weggefährten.

Ebenfalls wird Spielmacher und Habenhauser Jung Janik Schluroff seine Karriere beenden. Er wird sich voll auf seinen beruflichen Werdegang als Lehrer konzentrieren.

„Schluri hat sich in den letzten Jahren nochmal enorm weiterentwickelt und es tut mir im Herzen weh, dass er sich jetzt zu dieser Entscheidung durchringen musste. Er wird uns sportlich und menschlich sehr fehlen. Seit 2018 arbeiten wir jetzt zusammen und Schluri hat alles erfüllt was ich von ihm erwartet habe. Am Ende werden wir immer wieder zusammenkommen und über die gemeinsamen Highlights und schwierigen Momente reden und vielleicht auch über das ein oder andere schmunzeln“, zeigt sich Ruckh bedrückt, hält aber Janik Schluroff jede Tür für eine Rückkehr offen. 

Die Verabschiedung der Spieler erfolgt im Anschluss an das letzte Heimspiel der Oberliga Nordsee 2022/2023 am kommenden Samstag. Der ATSV hofft auf eine überragende Kulisse, um die Spieler standesgemäß zu verabschieden. Anwurf der Partie ist um 19.00 Uhr in der Hinni-Schwenker Halle. Danach lädt die Mannschaft als Dank an die Fans zu Freibier ein.