Habenhauser Statement

Habenhausen heute im Nachbarschaftsduell gegen Delmenhorst

Zur ungewohnten Anwurfzeit am späten Sonntagnachmit- tag steht heute (17.30 Uhr) für die Oberliga-Handballer des ATSV Habenhausen das Nachbarschaftsduell gegen die HSG Delmenhorst auf dem Spielplan. Dabei könnte der Blick auf die Tabelle dem ATSV eine leichtere Aufgabe vorgaukeln als tatsächlich beim Duelle Tabellenzweiter gegen Vorletzter zu erwarten ist. Schließlich fanden die Delmenhorster nach vielen internen Querelen zuletzt besser in die Spur und schöpften mit Siegen in Bremervörde (34:33) und gegen Rotenburg (44:37) Hoffnung im Abstiegskampf.

Gleich 52 Treffer gab es beim letzen Heimspiel für die Fans des ATSV Habenhausen zu bejubeln. So leicht dürften es der damals fünfache Torschütze Felix Meier und seine Kameraden heute nicht haen.

Dort gehören die Delme- städter nach Ansicht von ATSV-Trainer Matthias Ruckh aufgrund ihres Potenzials ohnehin nicht hin. „Für ganz oben reicht es nicht, aber ein einstelliger Tabellenplatz müsste eigentlich drin sein“, meint Ruckh. Besonderes Augenmerk beim Gegner verdient der zweitligaerfahrene Tim Coors im rechten Rück-raum, der laut Ruckh auch einigen Drittligisten gut zu Gesicht stehen würde. Coors bildet zusammen mit dem spiel- starken Mittelmann Fino Oetken und dem torgefährlichen Rückraumlinken Jörn Janßen ein Spielertrainer-Trio seit Thies Libchen während der Saison das Handtuch warf. Auch Linksaußen Tim Brauner zählt mit im Schnitt fast fünf Treffern pro Spiel zu den 20 besten Torschützen der Liga.

Für Habenhausen wird es darauf ankommen, das Tempo über die gesamte Spielzeit hoch zu halten, um dann am Ende von nachlassender Konzentration und zunehmenden Fehlern des Gegners zu profitieren. Genau daran hat Ruckh in den vergangenen Wochen mit seinem Team gearbeitet. Mit Erfolg, wie er sagt. „Die Mannschaft hat nochmal einen Entwicklungsschritt gemacht“, sagt er. Weniger Spezialisten- Wechsel zwischen Abwehr und Angriff gleich höheres Tempo, lautet dabei die einfache Erfolgsformel. Die Rechnung geht natürlich nur auf, wenn man einerseits über Spieler verfügt, die sowohl defensiv als auch offensiv in der Lage sind, die Aufgaben zu lösen. Andererseits benötigt es eine ausreichende Breite und Ausgeglichenheit im Kader, um das Konzept durchhalten zu können, wenn Akteure eine Pause brauchen. Genau diese Voraussetzungen seien in seiner Mannschaft gegeben, meint Ruckh.

Der Erfolg der letzten Spiele gibt ihm Recht. Ein Ruhekis- sen ist das aber gewiss nicht. Zwar haben es die Habenhau- ser noch selbst in der Hand, die Meisterschaft in der Ober- liga Nordsee zu erringen, doch dafür dürfen sie sich keinen Ausrutscher mehr er- lauben und müssen alle ver- bleibenden neun Spiele inklu- sive dem heutigen gewinnen.

Veröffentlicht im Weser Report am 05.03.2023, geschrieben von Robert Lürssen.